Kardinaltugenden

Kardinaltugenden
   (lat. ”cardo“ = Türangel), die vier Tugenden (Grundhaltungen), die das ethische Leben des Menschen fundamental tragen: Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut (Tapferkeit) u. Mäßigkeit (Zucht u. Maß). Eine erste systematische Lehre über diese vier trug Platon (347 v.Chr.) vor. Seither bilden sie ein Hauptthema der abendländischen Ethik. Der Begriff K. stammt von Ambrosius († 397). Petrus Lombardus († 1160), gefolgt von Thomas von Aquin († 1274), baute die ganze theol. Ethik auf der Grundlage der K. zusammen mit den drei ”theologischen Tugenden“ Glaube, Hoffnung u. Liebe auf. Diskussionen kreisten um den unterschiedlichen Rang u. die gegenseitige Zuordnung der sieben Tugenden. Die Lehre von den K. wurde von der reformatorischen Theologie mit Hinweisen auf mögliche Selbstrechtfertigung abgelöst. Die Inhalte dieser Lehre kommen im Zusammenhang mit den aktuellen Problemen der Wertedefizite u. der Orientierungssuche neu zur Geltung.

Neues Theologisches Wörterbuch. . 2012.

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  • Kardinaltugenden — Kardinaltugenden,   lateinisch Virtutes cardinales, Virtutes principiales, seit Ambrosius die Bezeichnung für die vier Haupttugenden Weisheit (griechisch sophia, lateinisch sapientia) …   Universal-Lexikon

  • Kardinaltugenden — (lat.), soviel wie Haupttugenden, deren von Sokrates, Platon und den Stoikern vier aufgezählt wurden, nämlich von dem ersten Gottesfurcht, Enthaltsamkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit; von dem zweiten Weisheit, Mäßigung, Tapferkeit und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kardinaltugenden — Als Kardinaltugenden (von lat. cardo, „Türangel, Dreh und Angelpunkt“) bezeichnet man seit der Antike eine Gruppe von vier Grund Tugenden, die aber anfangs nicht bei allen Autoren dieselben waren. Eine Vierergruppe ist bereits in Griechenland im… …   Deutsch Wikipedia

  • Kardinaltugend — Als Kardinaltugenden (von lat. cardo, „Türangel, Dreh und Angelpunkt“) bezeichnet man seit der Antike eine Gruppe von vier Grundtugenden. Diese waren anfangs nicht bei allen Autoren dieselben. Eine Vierergruppe ist bereits im Griechenland des 5.… …   Deutsch Wikipedia

  • Primärtugend — Als Kardinaltugenden (von lat. cardo, „Türangel, Dreh und Angelpunkt“) bezeichnet man seit der Antike eine Gruppe von vier Grund Tugenden, die aber anfangs nicht bei allen Autoren dieselben waren. Eine Vierergruppe ist bereits in Griechenland im… …   Deutsch Wikipedia

  • De officiis — Titelblatt einer Ausgabe von De officiis aus dem Jahre 1560 von Christopher Froschouer. De officiis (lat.: Von den Pflichten oder Vom pflichtgemäßen Handeln) ist ein philosophisches Spätwerk Marcus Tullius Ciceros. Es wurde im Jahr 44 v. Chr.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Bronnbach — Zisterzienserabtei Bronnbach Das Kloster von Norden Lage Deutschland Baden Württemberg …   Deutsch Wikipedia

  • Ordnungsliebe — Unter Tugend (Herk.: taugen im Sinne einer allgemeinen Tauglichkeit, lat. virtus, griech. ἀρετή, arete) versteht man eine Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun. Im allgemeineren Kontext… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordnungssinn — Unter Tugend (Herk.: taugen im Sinne einer allgemeinen Tauglichkeit, lat. virtus, griech. ἀρετή, arete) versteht man eine Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun. Im allgemeineren Kontext… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Bronnbach — Das Kloster im 17. Jahrhundert. Kupferstich von Caspar Merian Das Kloste …   Deutsch Wikipedia

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